Geschichte erlebbar machen

Museumsleiter Dr. Scriba informierte über das Korbacher Museum

Über die aktuelle Situation und weitere Pläne informierte sich die SPD-Fraktion in der Korbacher Stadtverordnetenversammlung bei einem Besuch des Wolfgang-Bonhage-Museums. Dabei zeigte sich der seit zwei Jahren das Museum leitende Dr. Arnulf Scriba erfreut über den baulichen Zustand des Museums und die von ihm vorgefundene Konzeption der Ausstellung.

In der Präsentation der Dauerausstellung sah der Museumsleiter nur wenig Verbesserungsbedarf. So plant er, zu Beginn des Rundgangs durch die Ausstellung die Korbach prägenden Themen Hanse, Gold und Burg Eisenberg zusammenzufassen. Dadurch würden auch die derzeit der Öffentlichkeit nicht zugänglichen nicht beheizbaren Räume im Dachgeschoss, in denen sich derzeit die Exponate zur Burg Eisenberg befinden, frei und könnten als Depot genutzt werden.

Ausgebaut werden soll in jedem Fall die Darstellung zu den Geschehnissen in der Zeit des Nationalsozialismus in Korbach, die sich derzeit auf eine einzelne Vitrine beschränkt. Hier bestehe durch neuere Forschungsergebnisse, insbesondere durch die Arbeiten von Dr. Marion Lilienthal, nun die Möglichkeit, diese Zeit durch weitere Exponate und Erläuterungen auch für die jüngere Generation konkret zu veranschaulichen und begreifbarer zu machen.

Dr. Scriba betonte, Ziel der Ausstellung müsse weiterhin sein, über die reine Präsentation von Ausstellungstücken hinaus deren Geschichte zu erzählen und so das Geschehen vergangener Zeiten für die Besucher interessant, nachvollziehbar und erlebbar zu machen. Dies beschränke auch nicht auf lange zurückliegende Zeiten und Geschehnisse. Vielmehr würden auch für die kürzer zurückliegende Zeit und die Gegenwart prägende Gegenstände in die Sammlung des Museums aufgenommen. Die vor kurzem präsentierte Sonderausstellung „Petticoat und Toast Hawaii“ über die 50er Jahre habe gezeigt, dass auch an der jüngeren Vergangenheit großes Interesse bestehe.

Schließlich sei mittelfristig auch zu prüfen, in welchem Umfang digitale Führer im Museum eingesetzt werden sollten. Dr. Scriba verwies dazu auf die sehr positiven Erfahrungen, die auf dem Eisenberg mit dem Einsatz von Augmented Reality und der damit möglichen Darstellung der Burg und der Erdgeschichte durch realitätsnahe Darstellungen auf Handy oder Tablet gemacht werden.

SPD-Fraktionsvorsitzender Henrik Ludwig bedankte sich für die sehr informative Darstellung von Dr. Scriba und sagte die Unterstützung der SPD-Fraktion bei der Fortführung und Attraktivierung des Korbacher Museums zu.