Korbacher SPD informierte sich über aktuelle Umbaupläne
Über die aktuellen Planungen für Grundstück und Gebäude der Klosterschule informierte sich die Korbacher SPD-Fraktion vor Ort in einem Gespräch mit dem Geschäftsführer Dr. Michael Pielert der Firma Friedrich Fisseler, die den Gebäudekomplex 2018 erworben hat. Auch einige interessierte Anwohner nutzten die Gelegenheit zur Information.
Dr. Pielert erläuterte, das unter Denkmalschutz stehende historische Hauptgebäude der Klosterschule werde in jedem Fall erhalten, lediglich der Abbruch von Anbauten und des Hausmeisterhauses sei vorgesehen. Nach dem Auszug der Beruflichen Schulen im vergangenen Herbst werde das Gebäude weiterhin und auch zukünftig von der Volkshochschule genutzt. Es sei geplant, das Gebäude zu sanieren und behindertengerecht zu machen, wozu beispielsweise das Treppenhaus um- und ein Aufzug eingebaut werden solle. Es komme u.a. eine Nutzung des Gebäudes durch Arzt- oder Anwaltspraxen in Betracht.
Die beiden um den Hof errichteten Gebäudeteile aus den 70er Jahren, in denen Klassenräume untergebracht waren, seien nicht erhaltenswert und sollen abgebrochen werden. Es sei geplant, um den Hof herum drei solitäre zweistöckige Gebäude mit 12 bzw. zweimal 6 bis 7 Wohnungen zu errichten, die barrierefrei gestaltet würden. Die ursprüngliche Idee, hier Betreutes Wohnen anzubieten, habe man jedoch aufgeben müssen, da kein Betreiber für die Betreuungsarbeit zu finden sei. Eine endgültige Planung liege noch nicht vor. Dr. Pielert kündigte an, die Anlieger rechtzeitig über konkrete Planungen zu unterrichten.
Mit einem Baubeginn in allen Gebäudeteilen sei, so Pielert, kurzfristig nicht zu rechnen. Dies gelte auch für die Sanierung des Hauptgebäudes, da die Baumaßnahme einheitlich durchgeführt werden müsse. So werde derzeit das gesamte Gebäudeensemble durch eine zentrale Heizung beheizt, die in einem der abzureißenden Gebäudetrakte untergebracht sei. Auch für die Zukunft sei eine zentrale umweltfreundliche Heizungsanlage geplant.
Hinsichtlich der um 1930 errichteten Turnhalle war man bei Erwerb des Areals davon ausgegangen, dass diese abgebrochen werden und auf diesem Gelände weitere Wohnungen errichtet werden könnten, woran in Korbach ein hoher Bedarf besteht. Vor einigen Monaten sei seitens der Denkmalpflege nun jedoch dem Abriss der als Kulturdenkmal eingestuften Halle widersprochen worden. Die Halle werde daher erhalten bleiben, wenngleich eine Nutzungsmöglichkeit nicht erkennbar sei. Insbesondere komme eine Nutzung für Wohnzwecke wegen des hohen Umbau- und Sanierungsaufwandes und der damit verbundenen Kosten aus wirtschaftlichen Gründen nicht in Betracht, da ein kostendeckender Mietzins auch nicht ansatzweise erzielbar wäre.
SPD-Fraktionsvorsitzender Henrik Ludwig bedankte sich für die ausführlichen Erläuterungen und die Führung durch die Gebäude. Die Entscheidung der Denkmalpflege zum Erhalt der Halle, die für viele Korbacher mit Erinnerungen an ihre Schulzeit verbunden ist, sei zu respektieren. Sollte das Gebäude aber auf Dauer leer stehen, drohe, wie auch anderen ungenutzten Immobilien, sein schleichender Verfall.